OGV Oberjesingen blickt zuversichtlich in die Zukunft
Bei seiner Hauptversammlung im Gemeindezentrum zieht der engagierte Verein ein positives Fazit seiner Arbeit. Auch 2025 verspricht spannend zu werden – unter anderem, weil dem OGV erstmals in seiner Vereinshistorie ein Vereinsgrundstück zur Verfügung steht.
Im 90. Jahr seines Bestehens – Gründungsjahr war 1936 – ist der OGV Oberjesingen alles andere als in die Jahre gekommen. Das nahmen die Besucher der Hauptversammlung am vergangenen Samstag, 8. März, zweifelsohne nach der rund 2,5-stündigen Hauptversammlung mit nach Hause.
Nach einem kurzen Grußwort des stellvertretenden Ortsvorsteher Patrick Heger untermauerte Vorsitzender Christian Renz in seinem Bericht, dass der Verein ein tatkräftiger und mitwirkender Bestandteil des Oberjesinger Gemeinschaftslebens ist. Dazu tragen die verschiedenen Aktivitäten wie Schnittkurs, Streuobstpflegetage, Blütenspaziergang, Vorerntebesichtigung, aber auch die Teilnahme an Dorffest und Wintermeile bei. „Mit unseren Aktionen tragen wir die Ideen und Ideale unseres Vereins ganz praktisch zu den jeweiligen aktiven und zukünftigen Protagonisten“, berichtete er.
Allerorten, so der Vorsitzende, höre und lese man über die Bedeutung der Streuobstbestände und damit auch der Kulturlandschaft. „Wir als OGV reden nicht nur darüber, wir packen ganz pragmatisch an und versuchen durch Tat, Rat und auch Aufklärung unseren Teil dazu beizutragen, dass unsere schöne Landschaft noch möglichst lange erhalten bleibt“, so Renz. Ein nicht immer leichtes Unterfangen – schließlich setzten die Wetterkapriolen den Streuobstbeständen massiv zu und erhöhten den Schädlingsdruck. Zudem teile der OGV ein Schicksal, das vielen Vereinen bekannt vorkommen dürfte: Freiwillige Helfer für seine Aktionen zu finden. Diesen Freitag und Samstag, 14. und 15. März, besteht dazu schon die nächste Gelegenheit, wenn rund 100 Bäume im Rahmen der „Streuobstpflegetage“ fit für den Frühling gemacht werden.
Generell steht der OGV Oberjesingen in allen Bereichen sehr solide da. Die Mitgliederzahl bewegt sich auf einem konstanten Niveau, wenngleich es hier gilt nicht nachzulassen. „Wir wollen für bestehende und künftige Mitglieder attraktiv bleiben. Wir hoffen, durch das neue Vereinsgrundstück einen Anlaufpunkt zu schaffen – insbesondere für Mitglieder, die bisher vielleicht keine Möglichkeiten des eigenen Obst- und Gartenbaus hatten“, sagt Christian Renz. Im Rahmen des Blütenspaziergangs am 27. April (13.30 h, Treffpunkt Gemeindezentrum) soll das Grundstück erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Sicher werden neben jüngeren Mitgliedern auch langjährige Vereinsangehörige wie Walter Baumann, Günther Stöffler und Traugott Wolf dem neuen Grundstück einen Besuch abstatten. Die drei Jubilare wurden im Rahmen der Hauptversammlung für 40-jährige Vereinstreue geehrt. Hartmut Lonzer, 2. Vorsitzender des LOGL-Kreisverbands, überreichte ihnen eine Urkunde und das „Goldene LOGL-Bäumchen“. Auch kleinere personelle Veränderungen im Ausschuss gibt es im Verein: So verlässt Conny Hudy das Gremium nach vier engagierten Jahren. Auf sie folgt Bettina Hermle.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Vortrag „Gemüseanbau im Hausgarten“ von Dr. Michael Ernst. Der Direktor der Staatsschule für Gartenbau an der Universität Stuttgart-Hohenheim präsentierte einen umfassenden und kurzweiligen Einblick in die hohe Kunst des erfolgreichen Anbaus von Tomate, Kartoffel und Co. Ganz gleich ob Bodenbeschaffenheit, Schädlinge und Nützlinge, die richtige Bewässerung oder die passende Fruchtfolge – Dr. Ernst gelang es, fachlich-kompetent und zugleich unterhaltsam die wichtigsten Basics des Gemüseanbaus zu vermitteln. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich nun zeigen, ob diese frisch gewonnenen Erkenntnisse in Oberjesingen zu einer erfolgreichen Ernte im eigenen Hausgarten beitragen.